Punchaufnahme

Angenommen, Sie sind mit dem größten Teil einer Spur zufrieden, möchten aber einen kleinen Teil ersetzen — vielleicht nur ein paar Noten. Für diesen Fall ist die Punchaufnahme gedacht, da sie nur innerhalb eines angegebenen Zeitbereichs aufnimmt.

Sie spielen beispielsweise ein 32 Takte umfassendes Keyboardsolo ein, machen dabei aber in den Takten 24 und 25 Fehler. Mit aktivierter Punchaufnahme können Sie das gesamte Solo noch einmal spielen, um sich wieder in den Song hineinzuversetzen. Es werden aber nur die zu korrigierenden Takte neu aufgenommen. So vermeiden Sie das Risiko, bei einer kompletten Neuaufnahme an anderer Stelle Fehler zu machen.

So verwenden Sie die Punchaufnahme-Funktion:

Aktivieren Sie die Punchaufnahme.

Legen Sie Start- und Endzeit des Aufnahmebereichs fest.

Wählen Sie den Comping-, den Overdub- oder den Ersetzungsmodus aus.

Starten Sie die Aufnahme durch Drücken der Taste R oder Anklicken der Schaltfläche im Transportmodul der Steuerleiste.

Das Punchmodul in der Steuerleiste zeigt die Punch-Einstellungen wie folgt:

Abbildung 80. Punchmodul

A. Auto-Punchfunktion ein/aus B. Punchzeit auf Auswahl setzen C. Punch-In-Zeit D. Punch-Out-Zeit

Wenn Sie die Punchaufnahme aktiviert haben, werden die Punch-Zeiten durch spezielle Marker in der Zeitleiste angezeigt.

A. Punch-In B. Punch-Out

Nach einer Punchaufnahme können Sie mit Bearbeiten > Rückgängig das neu aufgenommene Material löschen und gleichzeitig das gelöschte Originalmaterial wiederherstellen.

Sie können die Punchaufnahme auch mit der Loopaufnahme kombinieren, um mehrere Aufnahmedurchgänge (Takes) einer Punchaufnahme anzulegen. Nehmen wir beispielsweise an, dass Sie gerade ein Gitarrensolo perfektionieren, und Sie möchten ein paar Takte des Songs hören, bevor Sie in die Aufnahme einsteigen. Wenn Sie die Loopfunktion mit der Punchaufnahme kombinieren, können Sie jeden Take vor der eigentlichen Aufnahme einsetzen lassen.

In dem oben erwähnten Beispiel können Sie beispielsweise einen Loop von Takt 17 bis 27 einrichten, aber nur die Takte 24 und 25 aufnehmen. Das sieht dann wie folgt aus:

A. Der Loop beginnt und endet hier B. Die Punchaufnahme beginnt und endet hier

Wenn die Punchaufnahme aktiviert ist, speichert SONAR die gesamte Aufzeichnung, solange die Transportfunktion aktiv ist; allerdings wird der aufgenommene Clip so zugeschnitten, dass nur der Punchbereich angezeigt wird. Da Vor- und Nachlauf jedoch ebenfalls aufgezeichnet werden, können Sie später etwa beim Slip-Editing oder bei Crossfades flexibler arbeiten, da Sie auch auf die Audiodaten vor und nach dem Punchbereich zugreifen können, statt dort nur Stille vorzufinden.

Wenn Loop- und Punchaufnahme gleichzeitig verwendet werden, lassen sich nur der erste und der letzte Take via Slip-Editing aufziehen, um ausgeblendetes Material anzuzeigen.

 

Hinweis: Zwar zeichnet SONAR auf, solange die Transportfunktion aktiv ist, doch optisches Feedback (Confidence Recording) wird nur innerhalb des Punchbereichs angezeigt. Wird die Aufzeichnung vor Erreichen des Punch-In-Punkts gestoppt, dann werden die Daten von SONAR verworfen.

So führen Sie eine Punchaufnahme durch

1.	Stellen Sie die Eingänge für die Spuren ein, die Sie aufnehmen möchten, und versetzen Sie diese Spuren in Aufnahmebereitschaft.

2.	Aktivieren Sie die Schaltfläche Auto-Punch ein-/ausschalten im Punchmodul der Steuerleiste.

3.	Stellen Sie die Start- und Endzeit mit einer der folgenden Methoden ein:

Geben Sie die Zeiten direkt in das Punchmodul ein.

Wählen Sie einen Zeitbereich aus und klicken Sie im Punchmodul auf die Schaltfläche .

Wählen Sie einen Zeitbereich aus und klicken Sie mit der rechten Maustaste in die Zeitleiste. Wählen Sie dann Punchzeiten setzen.

4.	Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Aufnahmeschaltfläche , um die Aufnahmeeinstellungen zu öffnen, und wählen Sie dann den gewünschten Aufnahmemodus aus: Comping, Overdub oder Ersetzen.

5.	Setzen Sie die Jetztzeit an die Stelle, an der die Wiedergabe beginnen soll.

6.	Klicken Sie auf oder drücken Sie die Taste R, um die Aufnahme zu starten. Wenn der Metronomeinzähler aktiv ist, hören Sie den Einzähler.

7.	Spielen Sie das aufzunehmende Material ein.

8.	Klicken Sie auf oder drücken Sie die LEERTASTE, um die Aufnahme zu beenden.

Was Sie während der Punchaufnahme auf der gewählten Spur einspielen, ersetzt entweder das vorhandene Material (Comping- oder Ersetzen-Modus) oder wird mit diesem gemeinsam wiedergegeben (Overdub-Modus).

So kombinieren Sie die Punchaufnahme mit der Loopfunktion

1.	Wählen Sie die Eingänge für die Spuren aus, die Sie aufnehmen möchten, und versetzen Sie diese Spuren in Aufnahmebereitschaft.

2.	Stellen Sie Start- und Endzeit des Loops ein.

3.	Stellen Sie wie oben beschrieben die Start- und die Endzeit für Auto-Punch ein.

4.	Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Aufnahmeschaltfläche , um die Aufnahmeeinstellungen aufzurufen.

5.	Sie können festlegen, ob alle Takes in einer Spur geschichtet oder auf getrennten Spuren aufgenommen werden sollen.

6.	Setzen Sie die Jetztzeit auf die Startzeit des Loops.

7.	Klicken Sie auf oder drücken Sie die Taste R, um die Aufnahme zu starten. Wenn der Metronomeinzähler aktiv ist, hören Sie den Einzähler.

8.	Spielen Sie das aufzunehmende Material ein. Am Ende des Loops springt SONAR wieder zum Loopanfang, und Sie können den nächsten Take aufnehmen.

9.	Klicken Sie auf oder drücken Sie die LEERTASTE, um die Aufnahme zu beenden.

Die Takes werden in der von Ihnen vorgegebenen Weise gespeichert.