Die Möglichkeit, Audioeffekt-Plugins in Echtzeit auf Eingangssignale anzuwenden, ist ein besonders interessantes Leistungsmerkmal von SONAR. Bei der Verwendung des
Input-Monitoring gibt es jedoch zwei mögliche Stolperfallen. Erstens kann der Eindruck entstehen, dass das per Input-Monitoring abgehörte Signal ein Echo hat. Zweitens können beim Input-Monitoring unangenehme Rückkopplungen auftreten. Dies ist besonders dann der Fall, wenn Sie mit einem externen Mixer arbeiten oder mit einer anderen Soundkarte aufnehmen als derjenigen, die Sie zur Wiedergabe benutzen.
SONAR bietet mehrere Schaltflächen zum Steuern des Input-Monitorings:
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Spurenspezifische Schaltfläche Eingangsecho. Jede Audiospur hat eine Eingangsecho-Schaltfläche , mit der das Input-Monitoring für diese Spur an- und abgeschaltet werden kann.
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Globaler Eingangsecho-Umschalter. Die Schaltfläche Eingangsecho für alle Spuren ein/aus im Abmischmodul der Steuerleiste schaltet das Input-Monitoring auf allen Spuren mit nur einem Mausklick ein bzw. aus.
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Schaltfläche Audio-Engine. Um alle Audioaktivitäten in SONAR (einschließlich des Input-Monitorings) zu deaktivieren, klicken Sie auf die Schaltfläche Audio-Engine ein/aus im Abmischmodul der Steuerleiste. Die aktivierte Schaltfläche leuchtet.
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Um besser zu verstehen, wie Echos und Rückkopplungen entstehen, wollen wir uns etwas näher mit dem Audiosignalfluss von der Soundkarte über den Treiber bis hin zu SONAR beschäftigen. Das folgende Diagramm zeigt eine vereinfachte Darstellung des Signalflusses:
Der untere Block des Bildes stellt die Soundkarte dar. Der schattierte Bereich darüber stellt die Audiotreiber dar. Der nicht schattierte Bereich ganz oben stellt die Hauptumgebung des Betriebssystems dar.
Wie die Darstellung veranschaulicht, fließen die analogen Audiosignale in den Line-Eingang der Soundkarte und werden dort umgehend aufgeteilt. Ein Teilsignal durchläuft den Analog-Digital-Wandler (ADC), wo das Audiosignal digitalisiert, gepuffert und an den Audiotreiber (hier Wave In) übergeben wird.
Die digitalen Audiodaten werden von SONAR aus dem Puffer des Audiotreibers ausgelesen, verarbeitet und an den Ausgabetreiber (Wave Out) weitergeleitet. Der Treiber speist die digitalen Audiosignale in den Digital-Analog-Wandler (DAC) ein, wo sie wieder in analoge Signale zurückkonvertiert werden.
Zu guter Letzt wird das auf diesem Wege bearbeitete Signale im Mixer wieder mit dem ursprünglichen, unbearbeiteten Audiosignal zusammengemischt und zum Line-Ausgang der Soundkarte geleitet.
Nehmen wir an, Sie zählen in schneller Folge von “eins” bis “drei” in ein Mikrofon, das an Ihre Soundkarte angeschlossen ist. Sobald Sie die erste Zahl ausgesprochen haben, erscheint das dem Wort “Eins” entsprechende Audiosignal sofort an allen in dieser Illustration gezeigten Stellen im Signalweg. Anders gesagt: Das analoge Audiosignal ist ein rein elektrisches Signal, das auf den analogen Signalpfaden mit Lichtgeschwindigkeit weitergeleitet; also praktisch verzögerungsfrei bereitgestellt wird.
Als nächstes sagen Sie “Zwei”. In der hierfür erforderlichen Zeit hat der Analog-Digital-Wandler (ADC) das Wort “Eins” in ein digitales Format umgewandelt und zwecks Weiterverarbeitung über den Audiotreiber an SONAR weitergeleitet. SONAR verarbeitet das Signal aus dem Puffer und sendet die bearbeiteten Daten weiter an den Wave-Out-Treiber.
Schließlich sagen Sie “Drei”. Zu diesem Zeitpunkt ist das erste Wort (“Eins“) vom Digital-Analog-Wandler wieder in ein analoges Signal verwandelt worden, und dieses analoge Signal wird mit dem gerade ausgesprochenen, direkt durchgeleiteten Signal des Wortes “Drei” zusammengemischt. Das Ergebnis ist, dass Sie “1” und “3” am Line-Ausgang der Soundkarte zusammengemischt hören. Das hört sich wie ein Echo an, ist aber nur eine Folge der Art und Weise, wie das Audiosignale das System durchläuft.
Diesen unerwünschten Echoeffekt können Sie umgehen, indem Sie die Wiedergabe des unbearbeitet durchgeleiteten Signals vom Line-Eingang verhindern, ihn also stumm schalten (siehe dazu
So beseitigen Sie das Echo beim Input-Monitoring). Dies bedeutet, dass Sie ausschließlich das verarbeitete Signal an den Ausgang der Soundkarte leiten. In diesem Fall entsteht eine geringe zusätzliche Verzögerung (Latenz) bei der Ausgabe. Wenn Sie WDM- oder ASIO-Treiber für Ihre Soundkarte verwenden, ist diese Latenz jedoch vernachlässigbar gering.
Eine unerwünschte Rückkopplung (Feedback) entsteht immer dann, wenn beim Mischen eine Schleife im Signalweg auftritt: Der Ausgang Ihres Mischpults ist mit dem Eingang der Soundkarte verbunden. Feedbackprobleme können unabhängig vom Input-Monitoring auftreten; da aber beim Input-Monitoring der Signalpegel mehrfach verstärkt werden kann, ist dieses Problem schwerwiegender, wenn das Input-Monitoring aktiviert ist. Nach der Installation von SONAR ist das Input-Monitoring zunächst deaktiviert. Um die Funktion zu aktivieren, gehen Sie wie folgt vor:
Jetzt können Sie Ihr Instrument in Echtzeit mit allen Effekten hören, die Sie in diese Spur einfügen. Möglicherweise hören Sie auch ein Echo, da das unbearbeitete Signal aus der Soundkarte etwas früher als das bearbeitete Signal zu hören ist. Im folgenden Abschnitt wird beschrieben, wie Sie das unbearbeitete Signal unterbinden können.
Jetzt hören Sie nur noch das bearbeitete Signal, wenn Sie das Input-Monitoring verwenden. Wenn Sie für Ihre Soundkarte WDM- oder ASIO-Treiber verwenden, ist die Verzögerung (Latenz) vernachlässigbar klein.
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Achtung: Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie das Überwachen von Eingängen (Input-Monitoring) beim Aktivieren der Aufnahmebereitschaft aktivieren und in einem Raum arbeiten, in dem sich angeschaltete Mikrofone und Abhörmonitore befinden. In einem solchen Fall kann das Input-Monitoring einer aufnahmebereit geschalteten Spur zu einer extrem lauten Rückkopplung zwischen Mikrofonen und Monitoren führen, bei der schlimmstenfalls Ihre Ohren und die Monitore Schaden nehmen.
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Sie können jetzt in SONAR automatisch das Input-Monitoring aktivieren, wenn Sie eine Spur aufnahmebereit schalten. Um diese Funktion zu verwenden, halten Sie die UMSCHALTTASTE gedrückt, während Sie auf die Schaltfläche
Aufnahmebereitschaft einer Spur klicken. Auf dieselbe Weise können Sie das Input-Monitoring einer Spur abschalten, indem Sie die UMSCHALTTASTE gedrückt halten, wenn Sie bei laufender Wiedergabe die Aufnahme beenden.
Wählen Sie Bearbeiten > Voreinstellungen > Audio - Wiedergabe und Aufnahme aus und deaktivieren Sie das Kontrollkästchen
Input-Monitoring bei Wiedergabe deaktivieren.